Mathias Ebermanns Spaziergang über den Viktualienmarkt in München
(mit seinen eigenen Kommentaren)

Hier ein paar Impressionen vom Münchner Viktualienmarkt. Alle ohne s, weil ich es aufgegeben habe, s-Apostrophen zu sammeln. Ich habe kapituliert, es sind einfach zu viele.

Honig: Zuerst dachte ich, Häus'l könnte vertretbar sein, weil eventuell ein abgekürztes Häusel. Aber Häusl kommt wohl von Häuslein, also könnte man allenfalls Häusl' schreiben. Oder?

Wurst: Glaube nicht, daß es ein Häusele gibt.

Fleisch: Ein Schmankerl ist im Bayerischen was Leckeres, Besonderes. Der Plural ist Schmankerln. Zu apostrophieren ist da gar nix.

Grill: Da packe ich meine Leberkässemmel vom Metzger Friedl aus und starre gebannt auf die Tüte, daß ich beinahe das Essen vergesse. Was will uns der Metzger damit sagen? Ist das eine Aufforderung (grill' doch mal wieder!)? Geht es um eine Grille? Steht der Apostroph für ...hähnchen, ...waren, ...vergnügen? Läßt der Autor ein drittes L weg? Oder ist das Ausfluß der neuen Rechtschreibregel, daß alle auf -s, -l oder -n endenden Wörter irgendwo ein Häkchen haben müssen (wahrscheinlich)? Fragen über Fragen.



Hier ein paar weitere Fundstücke von Mathias:







In München fand sich ein Plakat: "Büro's zu vermieten". Das ist ja schon fast normal heute.
Ein Spielwarengeschäft warb im Schaufenster für "Toy's for Kid's".
Beim Bäcker gibt es "stet's ofenfrische Backwaren".
Im Schaufenster eines Bastelladens stand: "bastel'n Sie doch mal!"
Und ein Yachtverleiher meinte in seinem Prospekt: "es herbst'elt"...